„Du musst einfach aufhören zu kratzen.“ Diesen Satz hast du dir als Neurodermitis-Patient*in vermutlich auch schon häufiger anhören müssen. Das ist allerdings viel einfacher gesagt als getan, denn Juckreiz ist das Hauptsymptom der atopischen Dermatitis und für Betroffene sehr belastend.

Die gute Nachricht vorab: Mit Juckreiz musst du dich nicht abfinden! In den letzten Jahren wurden neue, innovative Behandlungsmöglichkeiten entwickelt. Frage deine Dermatologin bzw. deinen Dermatologen nach Lösungen, die dir helfen können.

Es lohnt sich auch, in die Patientenbroschüre, “Neue Therapiemöglichkeiten: Juckreiz bei Neurodermitis wirkungsvoll behandeln.” der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V. zu schauen. Hier findest du wertvolle Hinweise um die für dich passende Strategie gegen Juckreiz zu finden.

In diesem Beitrag gehen wir dem Symptom Juckreiz auf den Grund und geben dir hilfreiche Tipps an die Hand, was du selbst tun kannst, ihn zu lindern.

Juckreiz bei Neurodermitis: So entsteht er

Juckreiz bei Neurodermitis: So entsteht er

Wie entsteht Juckreiz eigentlich? Unsere Haut juckt aus zwei Gründen: Entweder aufgrund von äußeren Einflüssen oder durch einen Prozess, der im Körper entsteht. Letzteres ist bei Neurodermitis der Fall.

Dabei lösen körpereigene Botenstoffe, die bei entzündlichen oder allergischen Reaktionen freigesetzt werden, eine Reizung spezieller Nervenfasern in der Haut aus.1 Außerdem ist bei Neurodermitis die Hautbarriere gestört, wodurch Reizstoffe leichter in die Haut eindringen können. So entstehen Entzündungen – und die machen sich unter anderem durch Juckreiz bemerkbar.2

Du kennst es sicher: Juckreiz kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen und beispielsweise zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen führen.1 Auch Anspannung, Stress und natürlich Schmerzen können durch starken Juckreiz ausgelöst werden.2

Der Kampf gegen Juckreiz: Strategien und Behandlungen für dich

Der Kampf gegen Juckreiz: Strategien und Behandlungen für dich

Jucken, kratzen, stärkeres Jucken… Ein Teufelskreis, der sehr belastend ist und es immer schlimmer macht. Auch wenn Kratzen eine nachvollziehbare Reaktion auf den Juckreiz ist – und für eine kurze Zeit Erleichterung bringt – kann es diesen sogar verstärken. Viele Menschen mit Neurodermitis wissen das und versuchen, sich zurückzuhalten – was aber gar nicht so einfach ist.  Das geht den meisten Patient*innen so und daher musst du keinesfalls bei jedem Kratzen ein schlechtes Gewissen haben.

Aber gerade darum ist es wichtig für dich, Strategien zu finden, die deinen Juckreiz lindern. Diese Aspekte solltest du dabei immer im Hinterkopf haben: An erster Stelle steht eine auf dich zugeschnittene, effektive Behandlung, das wichtigste Mittel gegen Juckreiz.1 Neben der Basistherapie gibt es je nach Schweregrad der Erkrankung noch die äußerliche (topische) und innerliche (systemische) Behandlung.1 Welche Therapie und Hautpflege für wen in Frage kommt, ist sehr unterschiedlich und abhängig vom Hautzustand und der Stärke des Juckreizes.1 Deine Dermatologin oder dein Dermatologe wird dir hier zu Seite stehen und die passende Behandlung für dich finden.

Außerdem wichtig für dich: Stressbewältigung. Denn Stress kann den Juckreiz beeinflussen. Auch, wenn es im hektischen Alltag nicht immer möglich ist, Stress komplett aus dem Weg zu gehen, gibt es Möglichkeiten, ihn zu reduzieren. Beispielsweise können Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation bei leichtem Juckreiz helfen.3

Zu guter Letzt: Du solltest Faktoren, die deine Haut reizen, so gut es geht meiden. Das können beispielsweise bestimmte Nahrungsmittel, Pollen oder auch Tierhaare sein. Auch diese Faktoren sind sehr persönlich – beobachte daher am besten, welche Faktoren bei dir Symptome verschlimmern können.  Sprich über deine Beobachtungen und Vermutungen hinsichtlich sogenannter Trigger-Faktoren bzw. Allergien mit deinem Hautarzt oder deiner Hautärztin und lass es medizinisch mit einem Testverfahren überprüfen.1

Lass den Kopf nicht hängen – es gibt immer einen Ausweg!

Lass den Kopf nicht hängen – es gibt immer einen Ausweg!

Die Herausforderungen, die durch den Juckreiz bei Neurodermitis entstehen, sind vielfältig und nicht zu unterschätzen. Wir wissen, wie schwierig das für dich sein muss und möchten dich an dieser Stelle daran erinnern, dass du dich damit nicht abfinden, sondern eine Lösung anstreben solltest. Vergiss nicht, auch deine Dermatologin oder deinen Dermatologen darauf anzusprechen – gemeinsam findet ihr eine Therapie, die zu dir persönlich passt.

Referenzen:

  1. Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. Neue Therapiemöglichkeiten: Juckreiz bei Neurodermitis wirkungsvoll behandeln. https://docplayer.org/232266072-Neue-therapiemoeglichkeiten-bei-neurodermitis.html (letzter Zugriff: 17.04.2023)
  2. AbbVie Care. Neurodermitis: Krankheitsbild. https://www.abbvie-care.de/erkrankung/neurodermitis/neurodermitis-krankheitsbild/#symptome (letzter Zugriff: 05.04.2023)
  3. Neurodermitis-Hautwissen.de https://www.neurodermitis-hautwissen.de/neurodermitis-verstehen/juckreiz-bei-neurodermitis/ (letzter Zugriff: 05.04.2023)

Referenzen:

  1. Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. Neue Therapiemöglichkeiten: Juckreiz bei Neurodermitis wirkungsvoll behandeln. https://docplayer.org/232266072-Neue-therapiemoeglichkeiten-bei-neurodermitis.html (letzter Zugriff: 17.04.2023)
  2. AbbVie Care. Neurodermitis: Krankheitsbild.
    https://www.abbvie-care.de/erkrankung/neuro-
    dermitis/neurodermitis-krankheitsbild/#symptome (letzter Zugriff: 05.04.2023)
  3. Neurodermitis-Hautwissen.de https://www.neurodermitis-hautwissen.de/neurodermitis-verstehen/juckreiz-bei-neurodermitis/ (letzter Zugriff: 05.04.2023)

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