Der Umgang mit der chronisch-entzündlichen Erkrankung Neurodermitis kann eine große Herausforderung sein. Die Suche nach der richtigen Behandlung, das Wechselbad der Gefühle zwischen Hoffnung und Enttäuschung und die enorme psychische Belastung durch den quälenden Juck-Kratz-Kreislauf können viele Menschen mit Neurodermitis über Jahre an den Rand ihrer Belastungsfähigkeit bringen.
Dank langjähriger Forschung und neuen Behandlungsmöglichkeiten gibt es Hoffnung auf Besserung. Bei der Wahl der Behandlung sollte dabei das Ziel der Ärztinnen und Ärzte sein, gemeinsam mit ihren Patientinnen und Patienten eine nachhaltige Lösung zu finden. Ein wesentlicher Faktor, der oft über den Erfolg einer Behandlung entscheidet, ist die Therapietreue, auch Adhärenz genannt. In diesem Video erklären Dr. med. Cornelius Mensing, leitender Facharzt im Mensing Derma MVZ in Hamburg und seine Kollegin Dr. med. Anna-Lena Sack, warum es wichtig ist, diese Adhärenz zu entwickeln und die gemeinsam besprochenen Therapieziele nicht aus den Augen zu verlieren. Und wir zeigen dir, welche Bedeutung dabei eine vertrauensvollen Arzt-Patienten-Kommunikation hat.
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Ein Schlüsselaspekt ist das Vertrauen zwischen dir und deiner behandelnden Ärztin oder deinem behandelnden Arzt. Auf Basis einer offenen, vertrauensvollen Kommunikation fällt es leichter, die für dich persönlich bestmögliche Behandlung zu finden. Wenn du Bedenken oder Ängste hast, können diese direkt thematisiert werden. Denn: Nur wenn du selbst hinter deiner Therapie stehst und dich aktiv mit einbringst, kann die Therapie erfolgreich sein. Das bestätigt auch Dr. Mensing: „Mir ist wichtig, dass ich nicht erwarte, dass der Patient mit dem zufrieden ist, was ich mir vorstelle, sondern dass wir am Ende den gleichen Erwartungshorizont teilen.“ Arzt und Patient sollten die gleichen Ziele haben, was den Therapieerfolg und auch die Therapiedurchführung angeht, so der Experte. Das gilt auch für den Fall, wenn ein Patient die Therapie nicht umsetzen oder durchhalten kann. Dr. Mensing betont: „Ich bin nicht dafür da, ihn zu bestrafen. Ich möchte ihm das Gefühl geben, ich bin sein Partner, der mit ihm dafür sorgt, dass seine Haut besser wird, dass sich seine Lebensqualität verbessert.“
Auf dem Weg zum Ziel gibt es einige Dinge, die dich dabei unterstützen können, deine Therapien – sei es die tägliche Basispflege oder die medikamentöse Behandlung – in deinem Alltag zu verankern:
- Versuche möglichst, feste Routinen zu etablieren – etwa morgens zum Zähneputzen deine tägliche Tablette einzunehmen oder regelmäßig die Hautpflegeprodukte zu verwenden. Eine feste Routine erleichtert es dir, die Einnahme nicht zu vergessen.
- Baue auf liebevolle Unterstützung: Der Rückhalt durch Familienmitglieder, Partnerin oder Partner kann dabei unterstützen, deine Behandlung im Blick zu behalten und erfolgreich fortzuführen.
- Nutze nachhaltige Care-Angebote: Es gibt eine Vielzahl von Programmen, die eine große Hilfe sein können. Dazu gehören zum Beispiel Apps, die dich an die Medikamenteneinnahme erinnern. Du erfährst von nützlichen Ernährungstipps und Stress-Management-Strategien. Wichtig dabei: Achte auf vertrauenswürdige Quellen, um verlässliche Informationen zu erhalten.
Es kann frustrierend sein, wenn bei dir schon etliche Versuche der Neurodermitis-Behandlung erfolglos waren und nicht das gewünschte Ergebnis gebracht haben. „Patienten mit Neurodermitis sind oft schon seit der frühesten Kindheit betroffen und haben einen langen und frustrierenden Leidensweg hinter sich“, bestätigt Dr. Sack. „Wir müssen mit Verständnis auf diese Patienten zugehen und verstehen, dass sie therapiemüde sind.“ Doch es ist wichtig, nicht aufzugeben. Denn es gibt neue aussichtsreiche medizinische Behandlungen. Die Forschung bringt ständig innovative Therapieoptionen hervor, die das Potenzial haben, die Symptome von Neurodermitis nachhaltig zu lindern und die Haut im Gleichgewicht zu halten.
Wenn du Bedenken wegen möglicher Nebenwirkungen deiner Therapie hast, sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Nur im Dialog könnt ihr Lösungen finden und die Therapie anpassen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Dr. Sack erklärt: „Unsere Aufgabe ist es, zu neuen innovativen Therapien zu motivieren, dass Patienten wieder neue Hoffnung schöpfen, dass diese Therapie jetzt vielleicht die letzte sein wird.“
Willst du auch aktiv werden und an der Verbesserung deiner Symptome arbeiten? Mit unserem Arztbesuch-Planer kannst du dich auf deinen nächsten Arztbesuch vorbereiten:
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