Die tragende Säule jeder Neurodermitis-Therapie ist die Basispflege. Damit ist eine an deine persönlichen Bedürfnisse angepasste Hautpflege mit Salben, Cremes und Lotionen gemeint. Regelmäßiges Eincremen gehört zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen: Wer die Haut mit einer geeigneten Langzeitpflege gut im Gleichgewicht hält, schützt sie davor, Feuchtigkeit zu verlieren und zu stark auszutrocknen. Dadurch wird sie weniger anfällig für Ekzem-Bildung. Die wichtigste Aufgabe dieser täglichen Pflege ist es, die gestörte Hautbarriere zu stärken, den Verlust von Feuchtigkeit zu verringern und Wasser in der Haut zu binden.1
Wir wollen dir in diesem Beitrag ans Herz legen, deine Basispflege immer konsequent anzuwenden. Das heißt: Pflege deine Haut auch, wenn du gerade symptomfrei bist oder die Haut vermeintlich gesund aussieht. Lasse dich am besten über die für dich passende Basispflege auch ärztlich beraten, wenn du noch keine eingespielte Routine hast oder dir unsicher bist. Außerdem findest du hier Tipps, was du tun kannst, wenn dennoch Symptome wieder auftreten oder es einfach nicht besser wird. Denn nicht immer reicht die bei atopischer Dermatitis angewandte Pflege aus, um die Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Es ist der aktuelle Zustand deiner Haut, der über die richtige Basispflege entscheidet: Ob die Haut gerade mehr Feuchtigkeit oder mehr Fett braucht, hängt nicht nur von der Jahreszeit ab, sondern auch davon, wie stark die Ekzeme, also die entzündlichen Hautveränderungen, ausgeprägt sind. Fetthaltige Pflege ist besonders bei gutem Hautzustand geeignet. Demgegenüber sollten Mittel mit einem hohen Wasseranteil bevorzugt werden, wenn die Haut entzündet ist und juckt. Das kann Symptome wie den Juckreiz lindern.1,2,4
Für die chronisch-entzündliche und systemische Erkrankung gibt es nicht die eine einzige „wirksame“ Neurodermitis-Pflege. Es ist ein ständiges Agieren und Reagieren auf den jeweiligen Hautzustand. Dr. Anna-Lena Sack, Fachärztin für Dermatologie in Hamburg, erklärt, dass Hautärzte deswegen von einer „proaktiven“ und „reaktiven“ Therapie sprechen. „Das kann im ruhigen Zustand eine Pflege sein, die die Barrierefunktion der Haut unterstützt und so dem Entstehen von Ekzemen vorbeugt“, erklärt sie. Im Schub könne es aber auch eine anti-entzündliche oder Juckreiz lindernde Therapie sein. 3 Dafür stünden viele verschiedene Arzneimittel zur Auswahl: Manche seien austrocknend und daher vor allem gut bei Bläschen, und andere pflegend bis fettend. Diese helfen wiederum insbesondere bei trockener Haut.3
Achte auf konsequente Pflege!
Verwende Pflegeprodukte, die deinem jeweiligen Hautzustand entsprechen – am besten zweimal täglich, morgens und abends. So kannst du dazu beitragen, dass deine Hautbarriere dauerhaft stabilisiert wird. Achte immer darauf, dass die pflegenden Produkte feuchthaltende Substanzen wie Glycerin und Harnstoff (Urea) enthalten. Wichtig ist auch, dass keine Duft- und Farbstoffe verwendet werden, da sie die Haut zusätzlich reizen können.1,3 Besonders gut geeignet sind Produkte, die das Logo des Deutschen Allergie & Asthma Bundes tragen, weil sie speziell für Menschen mit Hautproblemen entwickelt wurden.
Informiere dich, wenn cremen allein nicht ausreicht!
Dass mitunter trotz guter und konsequenter Basispflege plötzlich schwere Schübe bei der Neurodermitis auftreten können, kann verschiedene Gründe haben. Dazu können plötzlich auftretender Stress, eine Ernährungsumstellung oder neu auftretende Kontaktallergien gehören. Auf jeden Fall ist es wichtig, sich zeitnah ärztlichen Rat zu holen und eine mögliche Anpassung der Therapie zu besprechen. Denn insbesondere bei mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis können neben der Basispflege je nach Schweregrad, unterschiedliche äußerliche (topische) oder innerliche (medikamentöse) Therapie-Möglichkeiten helfen.
Dieser Meinung ist auch Expertin Sack: „Ich schaue mir den Therapieverlauf in der Regel jeweils über zwei bis vier Wochen an. Wenn die Behandlung dann nicht deutlich angeschlagen hat und die Ekzeme nicht besser geworden sind, müssen wir etwas Neues ausprobieren.“ Ziel sollte sein, dass jeder Mensch mit Neurodermitis beschwerdefrei wird und in seiner Lebensqualität nicht eingeschränkt ist.3
Suche dir regelmäßige Hilfe!
Niemand sollte sich mit seiner Hauterkrankung alleingelassen fühlen. Sprich mit deiner Dermatologin oder deinem Dermatologen, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Hier erfährst du, wo du Unterstützung vor Ort finden kannst. Für eine schnelle fachärztliche Beratung gibt es auch digitale Plattformen wie OnlineDoctor.
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