Woran erkennt man Neurodermitis?

Der Juckreiz kommt wie aus dem Nichts. Vielleicht treten auf deiner Haut sogar gerötete Stellen auf, die nässen oder Bläschen bilden. Ist das nur ein nerviges, aber vorübergehendes Ekzem, das schnell wieder verschwindet, oder steckt vielleicht doch etwas anderes dahinter? Es könnten zum Beispiel Anzeichen einer Neurodermitis sein, einer chronisch-entzündlichen Hauterkrankung, die ohne zeitnahe Behandlung weitreichende Auswirkungen auf deine Lebensqualität haben kann. Deswegen ist es in jedem Fall wichtig, die Symptome einer Hauterkrankung wahrzunehmen und bei einer Ärztin oder einem Arzt abklären zu lassen. So können effektive Maßnahmen ergriffen werden, um das Risiko einer Verschlechterung im weiteren Verlauf zu verringern. Unbehandelt kann die Erkrankung zu wiederholenden Schüben führen, welche das Arbeits- und Privatleben und damit die Lebensqualität weitgehend beeinträchtigen.

In diesem Blogbeitrag wollen wir dich darüber aufklären, was typische Symptome von Neurodermitis sind und wie du sie erkennst. Warum das wichtig ist? Eine effektive Therapie kann dir helfen, deine Krankheit zu kontrollieren, akute Schübe zu reduzieren und langfristig deine Lebensqualität zu verbessern. Es geht darum, der Erkrankung möglichst immer einen Schritt voraus zu sein und sie in Schach zu halten, bevor sie tiefer greifen kann.

Typische Symptome der Neurodermitis

Es gibt typische Hautveränderungen, die auf die Erkrankung Neurodermitis hindeuten: Dazu gehört eine extrem trockene Haut, deren Schutzbarriere trotz intensiver Pflege angegriffen wirkt. Betroffene Stellen fühlen sich rau und spröde an, es können immer wieder Risse in der Haut auftreten. Vielleicht hast du auch schon einen intensiven Juckreiz bemerkt. Dieser gehört zu den quälendsten Symptomen und hat oft einen Juck-Kratz-Kreislauf zur Folge, eine Spirale, in der jedes Kratzen die Haut weiter reizen kann.

Mitunter klagen Betroffene auch über Ekzeme: Das sind gerötete, entzündete Hautpartien, die Schuppen oder sogar nässende Bläschen entwickeln und verkrusten können. Leichte bis schwerere Schwellungen sind ebenfalls keine Seltenheit, sie treten besonders nach dem Kratzen auf. Diese Symptome können in ihrer Intensität schwanken und in Schüben auftreten, wobei Zeiten relativer Ruhe von Perioden akuter Verschlechterung abgelöst werden.1 Während eine Neurodermitis bei kleinen Kindern häufig nur den Innenseiten der Kniekehlen und Ellenbogenbeugen zu beobachten ist, können bei Erwachsenen darüber hinaus auch Gesicht, Nacken, Hals sowie Arme, Hände und Beine betroffen sein.2

Unterschiede zu anderen Hauterkrankungen

Es ist auf den ersten Blick nicht ganz einfach, die Symptome der Neurodermitis von denen der Schuppenflechte (Psoriasis) zu unterscheiden. Der wichtigste Unterschied: Eine Psoriasis verursacht gut definierte, dicke, rote Plaques mit silbriger Schuppung, vor allem an Ellbogen, Knien und Kopfhaut. Manchmal können auch Nägel betroffen sein und Gelenkentzündungen (Psoriasis-Arthritis) auftreten. Typisch für eine Neurodermitis sind dagegen unregelmäßige, weniger abgegrenzte Ekzemen. Auch der intensive Juckreiz tritt eher bei einer Neurodermitis auf.3 Beiden Erkrankungen liegen unterschiedliche Ursachen und Auslöser zugrunde: Bei Neurodermitis sind das vor allem genetische Faktoren, die eine Schwächung der Hautbarriere, des Säureschutzmantels der Haut und Störungen des Immunsystems zur Folge haben können, sowie auslösende Faktoren wie Allergene oder Stress. Diese führen zu einer Überreaktion des Immunsystems.4 Sie kann mit anderen allergischen Erkrankungen wie allergischem Asthma oder Heuschnupfen in Verbindung gebracht werden. Die Psoriasis dagegen wird durch eine Autoimmunreaktion verursacht, bei der das Immunsystem fälschlicherweise Hautzellen angreift, was zu einer schnelleren Erneuerung der Hautzellen führt. Als Auslöser gelten Stress, Alkoholkonsum, Rauchen und Infektionen.3

Diagnostik und Behandlung der Neurodermitis

Bemerkst du Hautveränderungen, die trotz intensiver Pflege nicht abklingen, solltest du das in jedem Fall ärztlich abklären lassen. In einer dermatologischen Praxis oder Klinik können über eine körperliche Untersuchung hinaus bestimmte Tests Aufschluss geben: Dazu gehören sowohl sogenannte Patch-Tests, die Allergien aufspüren, als auch Bluttests zur Überprüfung von Entzündungsmarkern oder Anzeichen einer allergischen Reaktion. Eine auf dich abgestimmte Behandlung, die immer wieder an die Entwicklung deiner Symptome angepasst wird, ist der Schlüssel zu einem günstigeren Verlauf und damit auch zu einer besseren Lebensqualität. Suche so bald wie möglich das Gespräch mit deiner Dermatologin oder deinem Dermatologen für die Entwicklung deines individuellen Behandlungsplans.

Mit systemischen Therapien deine Neurodermitis managen

Zu den wichtigsten Maßnahmen im Management von Neurodermitis gehört die Basistherapie. Regelmäßige Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden und barrierestärkenden Produkten kann die Haut in einem besseren Zustand halten und Schübe minimieren. Darüber hinaus haben innovative systemische Therapien die Behandlungsmöglichkeiten bei mittelschwerer und schwerer Neurodermitis revolutioniert. Diese Therapien zielen darauf ab, das überschießende Immunsystem zu regulieren und die entzündlichen Prozesse zu dämpfen, die der Neurodermitis zugrunde liegen. 

Lass dich auf keinen Fall von deiner Neurodermitis dominieren. Bemühe Dich aktiv um eine Diagnosestellung und informiere dich über alle Behandlungsmöglichkeiten bei deinem Arzt oder deiner Ärztin. Deine Dermatologin oder dein Dermatologe kann dir helfen, einen Behandlungsplan zu erstellen, der auf deine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Dadurch kannst du selbst die Symptome effektiv beeinflussen und deine Lebensqualität verbessern.

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Referenzen:

  1. AOK. Ursachen und Behandlung bei Neurodermitis. Online verfügbar unter: https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/neurodermitis-symptome-und-behandlung/ (zuletzt abgerufen am 28.03.24)
  2. Universitätsspital Zürich. Neurodermitis. Online verfügbar unter: https://www.usz.ch/krankheit/neurodermitis/ (zuletzt abgerufen am 28.03.2024).
  3. Mein Allergie-Portal. Was ist der Unterschied zwischen Neurodermitis & Schuppenflechte? Online verfügbar unter: https://www.mein-allergie-portal.com/neurodermitis/576-neurodermitis-psoriasis-zwei-unterschiedliche-hauterkrankungen.html. (Zuletzt aufgerufen am 28.03.24)
  4. Diagnostik und Stufentherapie der Neurodermitis. Online verfügbar unter: https://www.aerzteblatt.de/archiv/161077/Diagnostik-und-Stufentherapieder-Neurodermitis (zuletzt aufgerufen am 03.05.2024)

 

Referenzen:

  1. AOK. Ursachen und Behandlung bei Neurodermitis. Online verfügbar unter: https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/neurodermitis-symptome-und-behandlung/ (zuletzt abgerufen am 28.03.24)
  2. Universitätsspital Zürich. Neurodermitis. Online verfügbar unter: https://www.usz.ch/krankheit/neuro-dermitis/ (zuletzt abgerufen am 28.03.2024).
  3. Mein Allergie-Portal. Was ist der Unterschied zwischen Neurodermitis & Schuppenflechte? Online verfügbar unter: https://www.mein-allergie-portal.com/neurodermitis/576-neurodermitis-psoriasis-zwei-unterschiedliche-hauterkrankungen.html. (Zuletzt aufgerufen am 28.03.24)
  4. Diagnostik und Stufentherapie der Neurodermitis. Online verfügbar unter: https://www.aerzteblatt.de/archiv/161077/
    Diagnostik-und-Stufentherapieder-Neurodermitis
    (zuletzt aufgerufen am 03.05.2024)

 

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