Make-up-Tipps bei Neurodermitis: So geht’s sicher
Menschen mit Neurodermitis haben eine sehr empfindliche Haut. Bei dieser auch als atopische Dermatitis bezeichneten chronisch-entzündlichen Hauterkrankung ist die Hautbarriere gestört. Von der extrem trockenen, zum Teil rissigen und in Schüben stark entzündeten Haut kann auch das Gesicht, häufig auch Augen- und Mundpartie, betroffen sein. Sehr verständlich, dass bei vielen von Neurodermitis-Betroffenen der Wunsch groß ist, die Hautläsionen abzudecken.
Aber geht das überhaupt? Unter welchen Umständen darf Make-up verwendet werden und was musst du dabei beachten? In diesem Blogbeitrag wollen wir dich aufklären, welche Punkte du beachten solltest, wenn du Kosmetik verwenden willst. Du erfährst, unter welchen Voraussetzungen Make-up problemlos möglich ist und wie du deine Haut optimal darauf vorbereiten kannst.
Eine gute Basispflege für empfindliche Haut bei Neurodermitis
Eine gute Basispflege gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen, wenn du Kosmetika verwenden möchtest. Mit der Basispflege ist eine an deine persönlichen Bedürfnisse angepasste Hautpflege mit Lotionen, Salben und rückfettenden Cremes gemeint. Sie schützen deine Haut davor, Feuchtigkeit zu verlieren und zu stark auszutrocknen.1 Dadurch wird sie weniger anfällig für Ekzem-Bildung und mögliche Schub-Auslöser. Die wichtigste Aufgabe dieser täglichen Pflege ist es, die gestörte Hautbarriere zu stabilisieren, den Verlust von Feuchtigkeit zu reduzieren und Wasser in der Haut zu binden.2 Verwende immer eine feuchtigkeitsspendende Creme als Grundlage für dein Make-up.3 Das gilt auch für deine Lippen: Am besten vorher einen feuchtigkeitsspendenden Lippenbalsam auftragen. Und Creme und Lippenbalsam lieber vorsichtig auftupfen, statt sie einzureiben.2
Neurodermitis-Haut braucht besondere Produkte
Bei der Produktauswahl solltest du folgende Tipps im Hinterkopf behalten: Durch die Barrierestörung deiner Haut ist sie grundsätzlich durchlässiger. Das bedeutet, dass sie mehr Flüssigkeit verliert und schneller austrocknet. Außerdem können Substanzen, Allergene und andere Trigger leichter eindringen und Schübe auslösen. Deswegen ist es besonders wichtig, dass allergiesauslösende Stoffe, wie sie häufig in Kosmetika zu finden sind, nicht mit deiner Haut in Berührung kommen.3
Vier Kosmetik-Tipps bei Neurodermitis-Haut
- Wähle grundsätzlich Produkte, die frei von Duftstoffen und Konservierungsstoffen sind und achte darauf, welche pflanzlichen Stoffe genau enthalten sind.3
- Greife, wenn du dir nicht sicher bist, auf jeden Fall lieber auf Produkte aus der Apotheke zurück, da diese oft weniger problematische Inhaltsstoffe enthalten. Es gibt inzwischen sehr gute Pflegeserien für den kosmetischen Bereich, die speziell für atopische Haut entwickelt wurden. 3
- Naturkosmetik bietet oft besonders sanfte Formulierungen, die sich gut für sensible Haut eignen. Bei Neurodermitis im Gesicht kann die Anwendung von Naturprodukten helfen, die Symptome zu lindern. Naturkosmetik vermeidet in der Regel aggressive Chemikalien und setzt auf natürliche Inhaltsstoffe, die die gereizte Haut beruhigen, Rötungen und Juckreiz minimieren und die Hautbarriere stärken können.
- Ein feuchtigkeitsspendendes Creme-Make-up ist in der Regel besser verträglich und sorgt für einen gleichmäßigeren Teint als ein austrocknendes Puder. Und für Lidschatten eignen sich Produkte auf Mineralbasis besonders gut.3
Neurodermitis und Make-up? Es kommt drauf an!
Du kennst deine Haut am besten: Ihr aktueller Zustand entscheidet, ob es eine gute Idee ist, Make-up zu verwenden oder nicht. Wenn sich deine Haut gerade in einer Ruhephase befindet, ist es kein Problem, Kosmetika zu verwenden. Ist sie jedoch stark entzündet, nässt und juckt, solltest du lieber auf Produkte verzichten, die sie noch weiter reizen und die Entzündung vorantreiben könnten.3 Teste am besten aus, wie du in der Zeit Make-Up verträgst.
Für die empfindliche Augenpartie gelten besondere Regeln: Denn die Haut um die Augen ist besonders dünn und empfindlich. Verwende grundsätzlich nur Produkte, wenn das Augenlid gerade entzündungsfrei ist. Und bei Augen-Make-up ganz besonders auf die Inhaltsstoffe achten. Häufig beinhalten Mascara und stark-pigmentierte Lidschatten allergieauslösende Substanzen wie Kolophonium, ein bekanntes Kontaktallergen.3
Darüber hinaus gibt es weitere gute Tipps, die dir helfen, auf der sicheren Seite zu sein. Überprüfe regelmäßig die Haltbarkeitsangaben und verwende keine Make-up-Produkte, deren Haltbarkeit abgelaufen ist.1 Zum Auftragen am besten latexfreie Schwämmchen benutzen, um allergische Reaktionen zu vermeiden.4
Durch die Beachtung dieser Tipps kannst du auch mit Neurodermitis Make-up verwenden und dich schminken. Achte dabei immer auf die Reaktionen deiner Haut und passe deine Routine entsprechend an. Ein gutes Tool ist auch der Alltagscheck, der dir hilft, deine Symptome besser wahrzunehmen und sie richtig einzuordnen. Wenn du dir nicht sicher bist, sprich auf jeden Fall deine Dermatologin oder deinen Dermatologen aktiv an und frage sie, was sie dir empfehlen könnten.
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