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Gastbeitrag von Thea: Erfahrungswerte und Tipps für Schwangere mit Neurodermitis

Die Schwangerschaft ist definitiv ein lebensverändernder Abschnitt. Für mich war die Zeit in meiner ersten Schwangerschaft nicht nur mit Blick auf die Zukunft und körperlich eine Veränderung, sondern auch in Bezug auf meine Neurodermitis. Während meiner ersten Schwangerschaft hat sich meine Haut extrem verschlechtert. Ich hatte kaum eine Körperstelle, die nicht von Hautveränderungen betroffen war. Juckreiz, trockene Haut, Ekzeme und geschwollene Augen haben mir das Leben schwer gemacht. Schlafstörungen und die ständige Sorge, wie es nach der Geburt weitergeht, haben mich zusätzlich belastet.

Wie ich mit meiner Neurodermitis in der ersten Schwangerschaft umgegangen bin

In der ersten Schwangerschaft hatte ich viele Ängste und Sorgen: Was passiert, wenn sich meine Neurodermitis nicht bessert und ich nach der Geburt nicht in der Lage bin, mein Kind zu berühren und ihm körperliche Nähe zu geben oder zu stillen? Das war eine mentale Herausforderung, die mich sehr beschäftigt hat.

Ich habe schließlich mehrere Fachärzte und Fachärztinnen aufgesucht und bin in einer Hautklinik gelandet, wo wir gemeinsam eine für mich passende Lösung gefunden haben. Gerade in der Schwangerschaft sind diese Lösungen wirklich sehr individuell, dass ich euch nur ans Herz legen kann, das Thema Schwangerschaft und Stillzeit bei Neurodermitis unbedingt mit eurer Ärztin bzw. eurem Arzt zu besprechen.

Bei mir haben sich sowohl meine körperlichen Symptome wie Juckreiz und Ekzeme verbessert, aber auch meine mentale Gesundheit hat davon profitiert und ich konnte wieder positiver über körperliche Nähe denken. Ich bin sehr dankbar, dass sich meine Haut am Oberkörper und Bauch so verbessert hat, dass ich kuscheln konnte, ohne mich ständig mit Juckreiz oder der Sorge darüber beschäftigen zu müssen.

Hautveränderungen in der zweiten Schwangerschaft

In meiner zweiten Schwangerschaft fühle ich mich nun viel besser vorbereitet. Ich hatte mich schon früh mit meiner Dermatologin beraten und war mit einer für mich passenden Therapie eingestellt. Ich wusste, dass sich meine Haut wahrscheinlich wieder verschlechtern würde, aber ich fühlte mich mental besser vorbereitet, damit umzugehen. Tatsächlich habe ich wieder verstärkte Ekzeme entwickelt, aber durch die regelmäßige Pflege und die regelmäßige Abstimmung mit meinem Arzt kann ich meine Haut besser unter Kontrolle halten.

Tipps für den Umgang mit Neurodermitis während der Schwangerschaft

  1. Medizinische Betreuung: Sprich frühzeitig mit einem Dermatologen oder einer Dermatologin, die Erfahrung mit der Behandlung von Neurodermitis in der Schwangerschaft haben.

  2. Kühlpads: Ich habe mir kleine Kühlpads in den Kühlschrank gelegt, die mir besonders bei geschwollenen Augen und juckender Haut helfen. Auch für nächtlichen Juckreiz eine schnelle und praktische Lösung.

  3. Pflegeprodukte prüfen: Lass deine Pflegeprodukte in der Apotheke überprüfen, ob sie für Schwangere geeignet sind. Ich war tatsächlich überrascht, dass selbst manche Basispflegeprodukte, wie bei mir z. B. Haarshampoo, nicht explizit während der Schwangerschaft zugelassen sind. Ich habe mein Haarshampoo nach der Beratung in der Apotheke gewechselt.

  4. Medikamentenmanagement: Wenn du Medikamente nehmen musst, besprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, welche für dich während der Schwangerschaft sicher sind. Ich habe meine Medikation regelmäßig mit meiner Ärztin abgeklärt und angepasst.

  5. Geduld und Selbstfürsorge: Die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft können die Symptome verstärken, aber sei geduldig mit dir. Der Körper leistet in der Schwangerschaft extrem viel und gerade wenn sich deine Neurodermitis durch Stress verschlechtert: Gönn dir regelmäßige Pausen und den Schlaf, den du brauchst.

  6. Allergien im Blick behalten: In meiner ersten Schwangerschaft war ich unsicher, ob meine Beschwerden durch Pollenallergien verstärkt wurden. Achte auf mögliche Auslöser und passe deine Umgebung an (z. B. regelmäßiges Lüften oder Pollenfilter).

Erfahrungswerte aus zwei Schwangerschaften mit Neurodermitis

Aus meiner ersten Schwangerschaft habe ich gelernt, dass es wichtig ist, sich nicht von der Neurodermitis vereinnahmen zu lassen – besonders nicht zu diesem Zeitpunkt im Leben. Gerade eine mentale Belastung durch Sorgen oder Ängste, die mit dieser Hauterkrankung einhergehen, solltest du ernstnehmen und mit deinen behandelnden Ärztinnen und Ärzten besprechen. Vielleicht hilft dir auch der Austausch mit anderen Betroffenen?

Mit der richtigen individuellen Behandlung, einer angepassten Pflege und regelmäßigen Arztbesuchen lässt sich die Haut in den Griff bekommen. So habe ich nach und nach das Vertrauen gewonnen, dass ich mein Kind auch mit einer chronischen Hautkrankheit liebevoll versorgen kann. 

Du möchtest mehr über Theas Erfahrungen mit ihrer Neurodermitis lesen?

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