Gastbeitrag von Thea: Adhärenz in der Neurodermitis-Behandlung
Meine Neurodermitis begleitet mich schon seit meiner Geburt, und ich kenne die Aufs und Abs in allen Krankheitsphasen nur zu gut. Es gibt Phasen, in denen die Haut mein Leben stark beeinflusst, und Zeiten, in denen sie fast unauffällig wirkt. Gerade in solchen besseren Momenten habe ich selbst schon oft den Gedanken gehabt: „Jetzt brauche ich die Therapie doch gar nicht mehr.“ Ich habe dann schon mal Behandlungen ausgelassen oder war im Alltag schlicht zu abgelenkt, um an die Fortführung meiner Behandlung zu denken. Leicht übermütig eben. Doch genau darin liegt das Problem – denn auch wenn die Haut „gut“ aussieht, ist es entscheidend, seine Neurodermitis-Therapie trotzdem weiterzuführen.
Mit diesem Beitrag möchte ich dich motivieren, konsequent an deiner Neurodermitis-Behandlung dranzubleiben. Vielleicht kannst du ja von meinen Erfahrungswerten profitieren.
Kontinuität in der Neurodermitis-Therapie ist das A und O
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Therapie nur dann ihre volle Wirkung entfalten kann, wenn ich sie so umsetze, wie sie mit meinen Ärzt:innen besprochen wurde. Sobald ich die Behandlung abgekürzt oder meine gewohnte Basispflege ausgelassen habe, kam es früher oder später zu einem Rückfall. Das war frustrierend für mich, weil ich dadurch wieder von vorn anfangen musste und sich so z. B. eine Kortison-Therapie auch unnötig in die Länge gezogen hat.
Ich habe immer wieder gespürt, wie sinnvoll eine konsequent eingehaltene Neurodermitis-Therapie ist: Meine Haut war zeitweise nahezu beschwerdefrei, was an einer sehr gut abgestimmten Therapie lag. Aber weil die Haut so gut aussah, habe ich manchmal vergessen, meine Behandlung weiterzuführen – auch wenn es nur eine Verschiebung um ein oder zwei Tage war. Für mich ist das immer wieder ein wichtiges Learning: Ich muss dranbleiben, sonst kann ein Rückfall kommen.
Ich suche immer wieder den Austausch mit meinem Behandlungsteam
Ich versuche mich heute bewusst daran zu erinnern, dass jede Lebenssituation eine Therapie beeinflussen kann, die mitunter immer wieder neu abgestimmt werden muss. In der Schwangerschaft habe ich bspw. regelmäßig Rücksprache mit meiner Gynäkologin und meiner Hautärztin gehalten. Auch Jahreszeitenwechsel oder persönliche Ziele – z. B. häufiger schwimmen zu gehen – haben bei mir Einfluss darauf, welche Pflege oder Medikamente für mich sinnvoll sind. Deshalb suche ich immer wieder aktiv das Gespräch mit meinen Ärzt:innen und auch mit Apotheker:innen, um die Therapie gemeinsam anzupassen.
Routinen helfen mir bei der Einhaltung des Therapieplans
Damit ich im Alltag nicht nachlässig werde, habe ich Routinen entwickelt. Ich benutze zum Beispiel immer die gleiche Duschlotion, und nach dem Duschen gehört das Eincremen automatisch dazu. Auch finden sich nahezu in jeder Handtasche, in jedem Rucksack und überall in der Wohnung Hautpflegeprodukte, die ich mehrmals täglich als Basispflege benötige. Das macht es einfacher, die Basistherapie nicht zu vergessen, weil sie ein fester Teil meiner täglichen Abläufe und überall verfügbar ist. Zusätzlich nutze ich Erinnerungen im Smartphone oder Kalendereinträge, die mir anzeigen, wann eine Behandlung fällig ist. Das mag auf den ersten Blick banal wirken, aber es hilft mir sehr, konsequent dranzubleiben.
Wenn Fragen aufkommen, spreche ich meine Ärzt:innen proaktiv an
Mir ist außerdem wichtig, nicht allein mit diesen Fragen zu bleiben. Ich habe gelernt, dass ich jederzeit proaktiv meine Ärzt:innen ansprechen kann, wenn ich unsicher bin, ob die Therapie noch zu mir passt. Adhärenz bedeutet für mich also nicht, stur an einem festen Plan festzuhalten, sondern im Austausch zu bleiben und meine Behandlung bewusst in meinen Alltag einzubauen. Vor allem aber auch eine Verantwortung für mich und meine Neurodermitis zu übernehmen.
Ein hilfreiches Tool ist für mich auch der Arztbesuch-Planer. Er unterstützt mich dabei, mich gezielt auf Termine vorzubereiten, meine Fragen zu sammeln und meine Ziele klar anzusprechen. So fällt es mir leichter, im Gespräch vor Aufregung nichts Wichtiges zu vergessen und gemeinsam mit meinen Ärzt:innen die Therapie situativ weiterzuentwickeln.
Fazit: Ich kümmere mich aktiv um meine Neurodermitis-Therapie
Ich weiß, wie leicht man im Alltag dazu neigt, eine Behandlung zu vergessen oder zu pausieren. Aber genau deshalb habe ich mithilfe von Kalendereinträgen Routinen und Erinnerungen etabliert, die mir helfen sollen, die Therapie nicht aus den Augen zu verlieren. Die Erinnerungen helfen mir definitiv, weil die Haut dadurch stabiler bleibt, ich mir unnötige Therapieverlängerungen und Stress erspare und ich so leichter am Alltag teilhaben kann.
Theas Neurodermitis-Geschichte
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