Mit der chronisch-entzündlichen Erkrankung Neurodermitis sind häufig Symptome verbunden, die schwer zu ertragen sind. Das trifft insbesondere auf mittelschwere bis schwere Verläufe zu: Immer wieder aufflammende Hautentzündungen gepaart mit starkem Juckreiz können den Alltag zur Qual machen. Für Menschen, die von dieser – auch als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis bezeichneten – Krankheit betroffen sind, kann das physisch und psychisch schwer belastend sein.
Doch es gibt Hoffnung und Möglichkeiten, die Lebensqualität erheblich zu verbessern. Eine davon ist der Aufenthalt in einem auf Neurodermitis spezialisierten Kurzentrum.1 In diesem Blogbeitrag möchten wir beleuchten, warum eine Reha bei Neurodermitis sinnvoll sein kann. Wir erklären ausführlich, für wen die Kur infrage kommt, und was genau dich während einer Reha erwartet.2
Eine Rehabilitation bietet weit mehr als die übliche medizinische Versorgung. Das liegt allein schon am Zeitraum: Eine Kur dauert in der Regel rund drei Wochen. Hinzu kommt das Umfeld, das speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Hauterkrankungen ausgerichtet ist. Reha-Kliniken für Neurodermitis befinden sich oft in speziellen Klima-Regionen, die sich positiv auf deine Haut auswirken können.1 Dazu gehören Orte mit Meeresklima, also mit salzhaltiger Luft und salzhaltigem Wasser. Aber auch das Hochgebirge bietet gute Voraussetzungen für eine Verbesserung der Symptome, denn die allergenarme Luft kann die Haut beruhigen und Entzündungen lindern.
Im Fokus einer jeden Kurklinik steht deren Behandlungskonzept: Neben der medizinischen Betreuung werden oft auch psychologische Unterstützung und Schulungen zur Selbstfürsorge angeboten. Dieses ganzheitliche Behandlungskonzept kann dir dabei helfen, deine Symptome langfristig zu kontrollieren und deine Lebensqualität zu verbessern. Auch weit über die Zeit in der Reha hinaus.3
Eine Reha kommt besonders für diejenigen in Betracht, deren Alltag durch häufige Schübe und intensive Symptome stark beeinträchtigt ist. Hier sind einige konkrete Indikationen, an denen du dich orientieren kannst:
Eine Kur ist sinnvoll,
- wenn deine Hautentzündungen nicht abklingen.
- wenn immer wiederkehrende Schübe deine Lebensqualität massiv beeinträchtigen.
- wenn bisherige Behandlungsansätze bei dir nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben.
- wenn deine Erkrankung zu erheblichem Stress, zu Angst oder sogar Depressionen führt.
Im ersten Schritt solltest du ein ausführliches Gespräch mit deiner Dermatologin oder deinem Dermatologen suchen. Es ist wichtig, die aktuelle Therapie auf den Prüfstand zu stellen. Im Unterschied zu Behandlungen von vor einigen Jahren gibt es inzwischen innovative Therapien, sogenannte Systemtherapien, die am Immunsystem und damit dem Ursprung der Erkrankung ansetzen. Mit der richtigen und auf deine Bedürfnisse abgestimmten Therapie können deine Symptome bereits deutlich gelindert werden. Eine Reha kann darüber hinaus sinnvoll sein. Sie bietet die Chance, in einer unterstützenden Umgebung alles rund um die Krankheit und deren Management zu lernen und gleichzeitig Erholung zu finden.2
In der Regel wird ein Reha-Antrag bei der Krankenkasse gestellt. Der ärztliche Befundbericht ist die Voraussetzung dafür. Nach der Antragstellung prüft die Krankenkasse den Bedarf und genehmigt in vielen Fällen den Aufenthalt in einer Reha-Klinik. Sobald die Genehmigung vorliegt, kannst du deinen Reha-Termin planen und alle notwendigen Vorbereitungen treffen.
Während eines Kuraufenthaltes erwartet dich ein umfassendes Behandlungsprogramm, das individuell auf deine Bedürfnisse abgestimmt wird. Wichtigster Bestandteil ist eine umfassende medizinische Betreuung: Du wirst regelmäßig untersucht und deine Therapie wird fortlaufend dem Verlauf deiner Erkrankung angepasst.4 Viele Kliniken bieten auch Hautpflege-Schulungen an, mit sinnvollen Tipps und Tricks zur richtigen Hautpflege im Alltag. Ein weiterer Programmpunkt ist die Ernährungsberatung. Individuelle Ernährungspläne können dir helfen, Hautentzündungen zu reduzieren. Einen wichtigen Teil des Krankheitsmanagements macht die psychologische Unterstützung aus. Dazu gehören Gesprächstherapien und Entspannungsverfahren. Bewegungstherapien, die die Hautgesundheit fördern, runden das Programm ab.
Ein zentraler Aspekt, der in diesem Kontext wichtig ist, ist die Bedeutung der gemeinsamen Therapieentscheidung. Du kannst den Behandlungserfolg positiv beeinflussen, indem du dich aktiv am Entscheidungsprozess beteiligst und gemeinsam mit deinem Arzt oder Ärztin Therapieoptionen wählst, die deinen individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen entsprechen. In einer Reha hast du die Möglichkeit, intensiv mit dem medizinischen Fachpersonal zu arbeiten und gemeinsam den besten Weg zur Bewältigung deiner Erkrankung zu finden.5
Wenn du das Gefühl hast, dass deine aktuelle Therapie nicht ausreichend wirkt oder du einfach mehr Unterstützung bei der Bewältigung deiner Neurodermitis benötigst, könnte eine Reha der richtige nächste Schritt sein. Es lohnt sich, mit deiner Dermatologin oder deinem Dermatologen einen langfristigen Behandlungsplan zu besprechen, der auch nach der Reha greift und sicherstellt, dass du deine Erkrankung dauerhaft im Griff hast.
DE-ABBV-240398