Die Bestimmung des Schweregrades deiner Neurodermitis ist ein wichtiger Schritt, um die richtige Behandlung zu finden.
Manche Menschen mit Neurodermitis spüren nur ab und zu einen unangenehmen Juckreiz und haben leicht gerötete, sehr trockene Haut. Andere bekommen häufig Entzündungsschübe mit quälenden Symptomen, die sie rund um die Uhr belasten können. Tatsächlich kann der Schweregrad der chronisch-entzündlichen Erkrankung stark variieren.1 Besonders bei mittelschweren bis schweren Verläufen kann der Juckreiz massiv ausgeprägt sein. In diesen beiden Stadien kommt es zu auffälligen und schmerzhaften Hautentzündungen. Sie sind häufig auch mit psychischen Belastungen verbunden, wozu Stress, Angstzustände und Depressionen gehören können.
Die gute Nachricht: Es gibt inzwischen viele Wege, um gut mit der Erkrankung umgehen zu können. In diesem Blogbeitrag erfährst du mehr über die Schweregrade von Neurodermitis und mit welchen Methoden festgestellt werden kann, wie schwer du betroffen bist. Das ist deshalb wichtig, weil diese Erkenntnisse die Wahl der richtigen Behandlung bestimmen. Eine auf dich abgestimmte Therapieplanung kann deine Lebensqualität deutlich verbessern.
Bist du dir bereits darüber bewusst, wie schwer du von Neurodermitis betroffen bist? Für deine Ärztin oder deinen Arzt gibt es wissenschaftliche Methoden, um den Schweregrad deiner Neurodermitis medizinisch zu bestimmen:
- Der EASI (Eczema Area and Severity Index) bewertet die Ausdehnung und Schwere der Hautsymptome sowie die betroffenen Körperbereiche. Dieser objektive Index wird oft in klinischen Studien verwendet, um die Wirksamkeit von Behandlungen zu messen.2
- Zur Beurteilung des Juckreizes wird oft auf die numerische Rating-Skala (NRS) zurückgegriffen. Dabei schätzt die oder der Betroffene die Schwere des Juckreizes auf einer Skala von 0 bis 10 ab. So lässt sich im Lauf der Behandlung beurteilen, ob und wie weit der Juckreiz gelindert wird.3
- Doch es kommt nicht allein auf das Hautbild und den Juckreiz an, sondern auch auf die Belastungen des täglichen Lebens durch die Erkrankung. Diese werden durch den Fragebogen DLQI (Dermatology Life Quality Index) ermittelt. Er misst die Auswirkungen von Hauterkrankungen auf die Lebensqualität der Betroffenen und umfasst dabei Freizeitaktivitäten genauso wie Partnerschaft und Beruf.4
Die mit Hilfe von Bewertungssystemen wie EASI, NRS und DLQI gesammelten Erkenntnisse erlauben Ärztinnen und Ärzten eine fundierte Einschätzung, wie stark die Neurodermitis bei der oder dem Betroffenen ausgeprägt ist. Auf dieser Basis können sie dann eine individuell zugeschnittene Behandlungsstrategie entwickeln. In der Neurodermitis-Leitlinie wird die Behandlung zur Orientierung in drei Stufen unterteilt5:
Es ist sinnvoll, dass du regelmäßige Bewertungen durchführen lässt, um Veränderungen im Verlauf deiner Erkrankung zu überwachen und deine Behandlung entsprechend anzupassen.
Auch solltest du selbst regelmäßig hinterfragen, wie es dir aktuell mit der Erkrankung geht – denn viele Betroffene sind bereits so an die Symptome gewöhnt, dass sie schnell verharmlost oder als „nicht so schlimm“ wahrgenommen werden. Im Neurodermitis-Alltags-Check helfen dir ein paar Fragen, deinen alltäglichen Gesundheitszustand für den nächsten Arztbesuch zu beschreiben und zu dokumentieren. Wie stark schränkt dich deine Erkrankung im Alltag ein? Wie sehr ist deine Schlafqualität beeinträchtigt? Die Ergebnisse dieses Checks sind ein guter erster Anhaltspunkt, du kannst ihn beim nächsten Arztbesuch besprechen.
Die Basispflege ist einer der wichtigsten Bausteine in der Neurodermitis-Therapie. Mit den nach deinen Bedürfnissen ausgewählten Lotionen, rückfettenden Cremes und medizinischen Salben kann die Haut im Gleichgewicht gehalten werden.6 Die gestörte Hautbarriere wird stabilisiert, was sie weniger anfällig für Ekzeme macht und das Eindringen von Allergenen und anderen potenziell schädlichen Stoffen in die Oberhaut erschwert.
Während diese Basispflege in der ersten, niedrigsten Stufe in der Regel eine gute Wahl ist, um die Symptome zu kontrollieren und die Haut intensiv zu pflegen, reicht das nicht mehr aus, wenn Symptome wie Ekzeme und Juckreiz auftreten (Stufe 2). Hier wird die pflegende und beruhigende Basispflege zunächst durch äußerliche (topische) Arzneimittel ergänzt. Bei moderaten bis schwer ausgeprägten Ekzemen und starkem Juckreiz (Stufe 3) sind über die äußerliche Arzneimitteltherapie hinaus oft auch innerliche (systemische) Behandlungen erforderlich, die auf das gesamte Immunsystem wirken, um die Entzündungen zu reduzieren.3 Letztere zielen darauf ab, die überschießende Reaktion des Immunsystems zu regulieren.
Hast du das Gefühl, dass deine aktuelle Behandlung deine Symptome nicht ausreichend kontrolliert? Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über eine Neubewertung deiner Symptome und mögliche Anpassungen deiner Therapie.
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