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Symptome verstehen

Es gibt viele Fragen rund um Neurodermitis und Schuppenflechte, die den Alltag von Menschen bestimmen, die unter Hautirritationen und anderen Symptome leiden. Wenn deine Haut juckt, schuppt, gerötet oder sogar entzündet ist, kommt vielleicht auch bei dir die Frage auf: „Ist das Neurodermitis oder Schuppenflechte?“

Beide Erkrankungen gehören zu den häufigsten chronisch-entzündlichen Hautkrankheiten und können dein Leben und deinen Alltag erheblich belasten.1 Viele Menschen berichten von Schmerzen wegen entzündeter Hautpartien und oft auch von quälendem Juckreiz, den sie als extrem einschränkend wahrnehmen. Schlaflose Nächte und Müdigkeit sind die Folge – dementsprechend hoch ist die psychische Belastung.

In diesem Beitrag erklären wir dir, wie sich Neurodermitis und Schuppenflechte in Ursache, Symptomen und Behandlung unterscheiden. Wir zeigen dir, wie du als betroffene Person besser mit Stress umzugehen lernst, einem der Haupttrigger, der zur Verschlechterung deiner Symptome führen kann. Und wir geben dir gute Tipps an die Hand, wie du dank neuer Therapieoptionen die Erkrankung besser managen und deine Lebensqualität zurückgewinnen kannst.

Was sind die Unterschiede von Neurodermitis und Schuppenflechte?


Eine gestörte Hautbarriere bei Neurodermitis

Neurodermitis, auch als atopische Dermatitis bezeichnet, tritt oft bereits im Säuglings- oder Kindesalter auf. Bei Babys zeigt sich Neurodermitis häufig als „Milchschorf“ auf der Kopfhaut oder als nässende Ekzeme an Wangen und Streckseiten der Arme und Beine. Bei Erwachsenen zeigen sich die typischen trockenen, geröteten und stark juckenden Stellen an Armbeugen, Kniekehlen, Hals und im Gesicht.2 Häufig sind auch die Augen betroffen. In dieser Lebensphase kommt es besonders häufig zu schweren Verläufen.

Im Unterschied zu Psoriasis sind bei Neurodermitis häufig auch Allergien im Spiel. Vielleicht hast du selbst schon bemerkt, welche Auslöser bei dir Entzündungsschübe triggern: Das können Wetterumschwünge (starke Hitze/Kälteperioden) genauso sein, wie Allergene (z. B. Pollen, Tierhaare, Hausstaub), chemische Substanzen (Shampoo, Duftstoffe) oder bestimmte Nahrungsmittel (u. a. Nüsse, Milch, Zitrusfrüchte). Aber es ist auch Stress, der im Verdacht steht, Entzündungskaskaden in Gang zu setzen.

Menschen mit Neurodermitis entwickeln nicht selten Begleiterkrankungen wie Heuschnupfen oder allergisches Asthma.

Schuppenflechte: Wesentliche Unterschiede zu Neurodermitis

Im Gegensatz zu Neurodermitis ist Schuppenflechte (Psoriasis) meist unabhängig von Allergien. Bei der Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem die Haut an und löst eine übermäßige Zellproduktion aus. Dies führt zu den typischen roten Plaques mit silbrigen Schuppen. Diese Plaques sind schärfer begrenzt als bei Neurodermitis.2 Die Krankheit tritt meist ab dem Jugend- oder sogar Erwachsenalter auf und kann auch Nägel und Gelenke betreffen (Psoriasis-Arthritis). Bei Babys und Kleinkindern ist sie eher selten.

Auf den ersten Blick ähneln sich Schuppenflechte und Neurodermitis. Auch zu Psoriasis gehören starker Juckreiz und entzündliche Ekzeme, die chronisch und schubweise verlaufen können.2 Doch im Unterschied zu Neurodermitis, bei der häufig Hals, Gesicht und Hände betroffen sind, treten Psoriasis-Symptome häufig an Ellenbogen, Knien, Kopfhaut oder am unteren Rücken auf.

Stress gilt aber auch bei Schuppenflechte als Hauptauslöser. Darüber hinaus können Infektionen, bestimmte Medikamente oder Verletzungen wie Sonnenbrand Entzündungsschübe auslösen. Auch Rauchen und regelmäßiger Alkoholkonsum erhöhen das Risiko, eine Psoriasis zu entwickeln.2 Unterschiede gibt es in den Begleiterkrankungen: Bei Schuppenflechte entstehen häufiger Diabetes oder entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn.

Wichtig zu wissen für die zwei verschiedenen entzündlichen Hauterkrankungen:

  • Sowohl Neurodermitis als auch Schuppenflechte können familiär gehäuft auftreten.2
  • Beide Krankheiten können in Schüben verlaufen und sind nicht heilbar – aber gut behandelbar.

Klare Diagnose, ob Neurodermitis oder Psoriasis

Unabhängig davon, ob Neurodermitis oder Schuppenflechte: In jedem Fall sollte dein erster Weg in eine dermatologische Praxis führen, um gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt herauszufinden, was die richtige Diagnose ist.

Trigger für Neurodermitis oder Schuppenflechte erkennen und gezielt gegensteuern

  • Tagebuch führen
    Finde heraus, welche Faktoren deine Haut besonders reizen. Ein Tagebuch kann dir dabei eine große Hilfe sein. Indem du täglich festhältst, welche Einflüsse wann welche Symptome ausgelöst haben, bekommst du ein besseres Verständnis für deine Erkrankung. Das ist besonders bei Neurodermitis wichtig, weil äußere Faktoren wie Allergene eine große Rolle spielen. Dieses Wissen kannst du nutzen, um gemeinsam mit deiner Ärztin oder deinem Arzt Strategien zu entwickeln, die helfen, Schübe zu vermeiden.
  • Regelmäßige Hautpflege
    Eine konsequente Basispflege ist essenziell, um die Hautbarriere zu stärken und Ekzemen vorzubeugen. Lass dich hierzu ärztlich beraten, damit die Pflege genau auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist. Diese Langzeitpflege umfasst meist Salben, Cremes oder Lotionen und hilft dabei, die Haut im Gleichgewicht zu halten. Dadurch wird sie weniger anfällig für sogenannte Trigger – also Reize, die einen Schub auslösen können.
  • Stress reduzieren
    Stress ist ein häufiger Verstärker von Schüben, egal ob Neurodermitis oder Schuppenflechte.3 Ein ausgeglichenes Leben mit regelmäßigen Erholungsphasen und guten sozialen Beziehungen kann sich positiv auf deine Haut auswirken. Das umzusetzen ist jedoch nicht immer leicht – vor allem in stressigen Zeiten. Hier können Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Autogenes Training helfen. Sie unterstützen dich dabei, Stress abzubauen und auch in akuten Situationen Ruhe zu bewahren.

Die richtige Therapie für Neurodermitis finden

Chronisch-entzündliche Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte verlaufen von Mensch zu Mensch unterschiedlich und können je nach Lebensphase stärker oder schwächer ausgeprägt sein. Deshalb ist es wichtig, schon bei den ersten Anzeichen ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und gegebenenfalls neue Therapieansätze auszuprobieren. Besonders wenn du dich frustriert fühlst oder bisherige Behandlungen nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben: Es lohnt sich immer, dranzubleiben! Mit der richtigen Therapie kannst du deine Symptome besser kontrollieren.

Falls du noch keinen passenden Hautarzt oder Hautärztin gefunden hast oder du einfach keinen Termin bekommst: Es gibt viele Möglichkeiten, auch schnelle Hilfe zu erhalten, z. B. OnlineDoctor, wo du online Expertinnen und Experten deine Symptome schilderst: 

Referenzen:

  1. Bitte Berühren. Neurodermitis erkennen. Online verfügbar unter: https://neurodermitis.bitteberuehren.de/neurodermitis-wissen/erscheinungsformen-und-symptome/ (zuletzt abgerufen am 20.02.25)
  2. Mein Allergie-Portal. Was ist der Unterschied zwischen Neurodermitis & Schuppenflechte? Online verfügbar unter: https://www.mein-allergie-portal.com/neurodermitis/576-neurodermitis-psoriasis-zwei-unterschiedliche-hauterkrankungen.html. (Zuletzt aufgerufen am 20.02.25)
  3. AbbVie Care. Leben mit Neurodermitis – Stressbewältigung. Online verfügbar unter: https://www.abbvie-care.de/erkrankung/neurodermitis/leben-mit-neurodermitis/#stressbewaeltigung (zuletzt abgerufen am 20.02.25)

DE-ABBV-250109